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Mit einem Thermometer auf das Dach von Gemer!

Silica und Gombasek

Den uralten Wunsch, auf das Dach der Welt zu steigen, können wir Touristen im Osten der Slowakei mit einem Spaziergang auf dem Dach des Silica-Plateaus erfüllen. Es handelt sich um ein Kalkstein-Hochplateau mit einer Fläche von 153 Quadratkilometern, das sich im Süden der Ostslowakei erstreckt und die größte Hochebene in der Slowakei ist. Vom Plešivec-Plateau im Westen wird sie durch das tiefe Tal des Flusses Slaná getrennt und befindet sich auf dem Territorium zweier Länder: der Slowakei und Ungarns. Das Plateau ist relativ unbewaldet mit romantischen Weiden und zahlreichen Karstformationen.

Die größte Touristenattraktion ist das Thermometer. Genauer gesagt, der Blick darauf. Wenn man eins auf seine Wanderungen mitnimmt, wird man sich definitiv an den markanten Auf und Abs – temperaturmäßig – erfreuen. Unter der Oberfläche des aufgeheizten Silica-Plateaus befinden sich kühle Höhlen, Karstseen und eisige Abgründe. Insgesamt wurden hier bisher 17 Höhlen und 14 Schluchten entdeckt.

Wie es geht? Pack dir gute Schuhe, etwas zum Essen und Anziehen ein und vergiss das Thermometer nicht. Zu den Sehenswürdigkeiten des Plateaus sollte man morgens von der Gemeinde Silica, von der massiv befestigten reformierten Kirche neben dem Friedhof, aufbrechen, um auf den rot markierten Wanderweg zu gelangen. Der staubige Weg steigt leicht an und bringt tiefe Eindrücke von den Ausblicken auf das Plateau mit sich. Dieses ist mit Karren, Dolinen, aber auch bunten Feldern übersät.

Ansehen solltest du dir den See Farárova jama (dt. Pfarrers Loch), der heute die Form eines romantischen, mit Schilf bewachsenen Teichs angenommen hat. Man findet hier gelbe Schwertlilien, die Sumpfdotterblume oder das Vergissmeinnicht. Im Wasser leben Karpfen, Zander, Schleien, Hechte und sogar Aale. Wanderzeichen auf dem Plateau findet man nur spärlich, aber der Feldweg führt zuverlässig zum See Jašteričie (Silické) jazierko (dt. Eidechsen- oder Silica-See), der in den letzten Jahren allmählich verschwindet. Die wärmeliebende bis sukkulente Vegetation an der Oberfläche verdeckt den Reichtum an unterirdischen Reservoirs, die laut Forschungen nach wie vor mit Wasser gefüllt sind.

Das beste und kühlste zum Schluss– die Eishöhle Silická ľadnica. Die ganzjährig vereiste Höhle mit eingestürzter Decke ist ein 90 m tiefer Abgrund, für die Öffentlichkeit ganzjährig und ganz ohne Gebühren zugänglich! Man kann sie sich von einem gesicherten Steg – der Galerie – ansehen. Eigentümlich ist, dass sich die Eiszapfen darin dank optimaler Luftströmung auch an heißen Sommertagen halten. Von der Eishöhle ist es nur noch ein Stück bis zum Loch Babská diera – einem 46 Meter langen Höhlenabgrund – dem Fundort des Kultsitzes der Urvölker der Kyatice-Kultur aus der jüngeren Steinzeit.

Tipps für Ausflüge in der Umgebung

Wenn man Kalorien verbrennen will, sollte man von der Gombaseker Höhle aufwärts zum Silica-Plateau steigen. Wenn man sich dies sparen will und einfach nur die Aussicht genießen möchte, dann sollte man gemäß unseren oben aufgeführten Anweisungen vorgehen. Wenn es einem jedoch nicht genug ist, kann man die Wanderung bequem in die nahe gelegene Gombaseker Anlage (slow. Gombasecký Areál) fortsetzen, zu der ein Lehrpfad hinabsteigt. Die Anlage an der Gombaseker Höhle erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance, weshalb hier zusätzlich eine große Familienfeuerstelle, ein Wasserbecken, Kinderattraktionen und ein Aussichtsturm mit Glockenstuhl und dem sog. Fenster in die Vergangenheit errichtet wurden. Letzteres bietet einen Blick auf das historisch wertvollste Denkmal der Anlage – die Ruinen des Paulinerklosters – in Form einer Skizze, wie es einst ausgesehen haben mag. Erwähnenswert sind auch ein Landsitz oder ein neuzeitiger Springbrunnen.

Die wichtigste Touristenattraktion in der Umgebung ist sicherlich die Gombaseker Höhle, die auch auf der UNESCO-Liste steht. Bekannt ist sie für ihren Steinregen, mehrere Meter lange Sinterröhrchen und den Hiroshima-Saal.

Es empfiehlt sich, mit dem Auto oder auch Bus anzureisen, allerdings sind die Verbindungen gerade am Wochenende etwas spärlich. Eine gute Alternative ist das Fahrrad. Für einen gelungenen Familienausflug mit Kindern ist es ratsam, sich mit Sportgeräten, Badminton oder einem Ball auszurüsten. In der Nähe der Höhle befindet sich eine Wochenendhausanlage, ein Zeltlager und ein Amphitheater, wo seit 1958 jährlich ein ganzslowakisches Festival der in der Slowakei lebenden Ungarn organisiert wird.

 


Dienstleistungen in der Umgebung

Imbiss an der Hoehle