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Nach Háj geht man nicht zum Teufel!

Háj

Falls du noch nie den freundlichen Rat bekommen hast, in den Hain zu gehen (slow. wörtl. ´do hája´, dt. übertragen etwa ´zum Teufel´), solltest du es jetzt tun. Nach Háj mit großem „H“ zu gehen bedeutet jedoch keinesfalls den Teufel zu besuchen. Das kleine Dorf mit typisch ländlichem Charakter wird zwar bereits von Bewohnern der Wochenendhäuser dominiert, doch die Idylle der Vorgebirgslandschaft hat sich bis heute erhalten. Ihre Vollendung findet sie in einer ungewöhnlichen Skulptur eines Engels von beachtlicher Größe, die eine authentische Filmrequisite und ein Andenken an die Dreharbeiten für den Blockbuster-Film „Behind Enemy Lines“ im Jahr 2001 mit Owen Wilson und Gene Hackman ist. Sie befindet sich im hinteren Bereich des örtlichen Friedhofs.

Das Hájska-Tal durchfließt ein Bach, der buchstäblich ein Magnet für Touristen ist. Aufgrund erheblicher Höhenunterschiede bildet er ein System aus Stromschnellen, Kaskaden und zehn Wasserfällen unterschiedlicher Größe, bekannt als Hájske-Wasserfälle. Der Weg dorthin führt hinter der Gemeinde in Richtung Hačava.

Hájske-Wasserfälle
Hrhovský-Wasserfall
Hrhovský-Wasserfall

Die ursprünglich gotische Kirche von 1381, vollendet 1454, geweiht den Hl. Kosmas und Damian mit zwei gotischen Portalen, sowie eine evangelische Kirche von 1819-1821, erbaut im barock-klassizistischen Stil, sind ebenfalls eine Erwähnung sowie Besichtigung wert.

Tipps für Ausflüge in der Umgebung

Neben dem anspruchslosen Besuch in Háj schicken wir Touristen gerne auf eine längere und attraktive Route, die von Turňa nad Bodvou führt. Das Städtchen ist neben seiner mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte auch eine Art tabellarischer Geschichtsschreiber. Warum? Vor allem aufgrund des hohen Vorkommens zahlreicher Denkmäler aus den verschiedensten Epochen. Sie befinden sich zum Beispiel am ehemaligen Komitatshaus, am Bahnhof, auf einem Hügel nördlich der Gemeinde in unmittelbarer Nähe des jüdischen Friedhofs oder hinter der Gemeinde, am Ort des ersten Starts des Internationalen Friedensmarathons von Košice. Einzigartig ist auch die hiesige römisch-katholische Kirche Mariä Himmelfahrt, die sich auf einem flachen Hügel oberhalb der Gemeinde befindet. Sie birgt seltene gotische Fresken und steht an der Stelle einer älteren Kirche. Und was ist an ihr so besonders? Wahrscheinlich alles, aber insbesondere die Tatsache, dass sie jeden Moment ihre Geburtsurkunde neu schreibt und immer tiefer in der Vergangenheit versinkt, was sie zum slowakisch-ungarischen Rekordhalter macht. Die vorerst letzte Station ist die Zeit der alten Slawen. Das markanteste Wahrzeichen von Turňa ist allerdings die unübersehbare Ruine der Tornauer Burg, zu der man von der Gemeinde aus über die blaue Wanderroute gelangt, welche an zwei Pensionen und beliebten Restaurants vorbeiführt.

Auch von der Gemeinde Háj gelangt man zu der Ruine, beim Aufstieg entlang des gelben Wanderzeichens in Richtung des Karsthügels, der zusammen mit der Burg ein streng geschütztes nationales Kulturdenkmal ist. Die Burg wurde nach dem Einfall der Mongolen gebaut, wahrscheinlich in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie befand sich im Besitz der Familie der Tornays (slow. Turniansky) bis zum Ende des Bestehens der Familie. In der Folgezeit wechselte die Burg mehrfach ihre Gutsbesitzer und litt unter ständigen innenpolitischen Unruhen. Sie gehörte zu den Grenzburgen des antitürkischen Landesbefestigungssystems, was ihr 1652 zum Verhängnis wurde, als sie und das Städtchen von den Türken niedergebrannt wurden. Aus den Händen von Emmerich Thököly, der sie 1683 besetzte, konnte sie nach zwei Jahren der kaiserliche General Valentín Šultz kampflos für sich gewinnen und ließ die Burg daraufhin teilweise abreißen. Von diesem Zeitpunkt an hörte das Leben auf der Tornauer Burg auf und kam nie wieder dorthin zurück. Heute ist die Burg im Besitz der Gemeinde, die sie zusammen mit Freiwilligen nach und nach restauriert und für die breite touristische Öffentlichkeit zugänglich macht.

Von dem Burghang Hradná stráň kann man über das Zádiel-Plateau durch Okrúhly laz bis zum Aussichtspunkt Na skale, zum höchsten Punkt des Tals von Zádiel (slow. Zádielská dolina) gehen. Von hier aus kann man die zwei Kilometer lange Schlucht mit bis zu 400 Meter hohen Felshängen und an den engsten Stellen nur 10 m breit, wirklich aus der Vogelperspektive betrachten.

Bei Anreise mit dem Auto muss du unbedingt noch einen Abstecher in das nahe gelegene ruthenisch-walachische Dorf Hačava mit seinen ursprünglichen Holzhäusern und einer griechisch-katholischen Kirche machen. Erwähnenswert ist aber auch ein Besuch der Gemeinde Hrhov, wo sich direkt in der Gemeinde zwischen den Häusern ein 15 Meter hoher Wasserfall befindet – der ergiebigste und größte im Slowakischen Karst.

P.S.: Wir entschuldigen uns bei allen nicht genannten Besitzern der Tornauer Burg, die wir aus Platzgründen nicht erwähnen konnten- es waren wirklich zu viele…


Dienstleistungen in der Umgebung

Pension und Restaurant Réva, Turňa nad Bodvou 654, 044 02

Pension und Restaurant Pod Hradom, Ulica Gyűr 565, 044 02 Turňa nad Bodvou

Gasthaus Hostinec pod Skalou,, Háj 37, 044 02 Háj

Imbiss Občerstvenie pod lesom, Hačava 9, 044 02 Hačava

Berghütte im Zádiel-Tal, Bôrka 28, Bôrka – Zádielska dolina