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Das Plateau erfüllt nicht die Erwartungen an Langweile und raubt dir mit einer heimlich niedergebrannten Kapelle den Atem!

Jasov, Jasov-Plateau und Pflanzenkirche in Debraď

Genug von den mehr als oft gesehenen „Klassikern“, die jede Klassenfahrt zum Ziel hat und die man in jedem Reiseführer findet. Es braucht neue Wanderziele. Zum Beispiel ein Plateau, das mit Aufregung von Unbekanntem und etwas Anderem erfüllen kann. Das Jasov-Plateau ist ein bemerkenswertes Beispiel für einen Ort des Kontrasts zwischen Ruhe und farbenfroher Natur, die durch leichte Erregung, ja fast Angst vor Einsamkeit die Ruhe stört, die man hier als Wanderer garantiert verspürt. Über Jahrhunderte bildete sie sich unter spezifischen Bedingungen auf dem Karstgestein heraus und diese Werte werden heute durch die strengen Gesetze des Nationalparks Slowakischer Karst geschützt. Auch deshalb gibt es hier so einiges zu bestaunen!

Direkt auf dem Plateau, oberhalb der Gemeinde Debraď, gibt es einen Ort, der die Neugier des einen oder anderen Reisenden entfacht. Karstformationen, Karren, Dolinen oder wärmeliebende Vegetation, vor allem aber eine Kirche, die man nur selten so gesehen hat – sie besteht nämlich aus Pflanzen. Kein Unsinn, sondern eine Tatsache, die man gesehen haben muss! Eine auf Steinfundamenten eines mittelalterlichen Sakralbaus aus dem 15. Jahrhundert errichtete Holzkonstruktion. Einst gehörte sie dem Prämonstratenserkloster in Jasov, heute dient sie allen, die sie entdecken.

Das unnachahmliche Bild der ehemaligen Kirche des Hl. Ladislaus ist durchsichtig und klar. Rein in ihrer Einzigartigkeit, wird sie von einem Heiligtum gekrönt, das von einem grünen Baum mit ausladender Krone dominiert wird, welcher hinaus über die Wände der Kirche gegen den Himmel wächst. Ein wahres Wunder!

Die ursprüngliche Ruine war noch Anfang des 20. Jahrhunderts sichtbar, aber nach dem Zweiten Weltkrieg hat man hier an einer Quelle eine Kapelle errichtet, die unmittelbar zu einem beliebten Wallfahrtsort wurde. Nach dem Putsch der Kommunisten im Jahr 1948 war die Kapelle den Regierungsvertretern ein Dorn im Auge und wurde daher heimlich niedergebrannt. Die Wallfahrtstradition wurde erst nach 1989 wiederbelebt und die Kapelle restauriert. Aber nicht in ihrem ursprünglichen Zustand. In einem Nationalpark wäre das nicht möglich gewesen, und so entstand als ein Kompromiss ein einzigartiges, sensibles und in die Natur regelrecht eingebettetes Bauwerk – eine Attraktion mit spiritueller Dimension und einer unvergleichlichen Atmosphäre.

Auf dem Weg zur Kapelle gerät man nicht außer Atem. Das gelbe Wanderzeichen aus der Gemeinde Jasov (7 km), aus der Gemeinde Drienovec (5 km) oder das grüne Wanderzeichen aus Moldava nad Bodvou (9 km) hat deinen Komfort im Sinn. Natürlich gelangt man hierher auch mit dem Fahrrad oder Auto vom Parkplatz am Ende des Feldwegs, der aus der Gemeinde Debraď, 3 km von der Kirche entfernt, führt.

Tipps für Ausflüge in der Umgebung

Auch wenn das Plateau deinen Wunsch nach einem gelungenen Ausflug erfüllt hat, kannst du dennoch weiter nach Jasov, einen alten Sitz der Prämonstratenser-Abtei, fahren. Die Gemeinde am Fuße des Felsens Jasovská skala bietet mehrere Attraktionen. Vom Frühling bis Herbst kann man sich bei der Besichtigung der Jossauer Höhle (auf der UNESCO-Liste) abkühlen, mit einzigartiger Karstdekoration, einer Höhlenbär-Ausstellung, Keramik der prähistorischen Bewohner und einer Wandinschrift aus dem Jahr 1452, die den Aufenthalt der Bratríci-Truppen bezeugt und die die älteste belegte Inschrift in den slowakischen Höhlen ist.

In der Nähe des Haupteingangs der Höhle befinden sich Überreste einer alten Mühle mit Wasserantrieb, an der ein leichter Wanderweg vorbeiführt, weiter am alten Friedhof der Prämonstratenser vorbei bis hin zum Felsen Jasovská skala mit Überresten einer mittelalterlichen Burg (man muss sie mit scharfem Blick suchen) und einer herrlichen Aussicht.

In der Gemeinde befinden sich auch Teiche, in denen das Schwimmen jedoch verboten ist. Sie sind aktuell nur fürs Sportangeln mit obligatorischer Registrierung vor Ort vorgesehen. Spaziergänge rund um den See bieten jedoch angenehme Abwechslung bei einer Reise oder kurz vor einer köstlichen Mahlzeit in den lokalen Restaurants, sowie beim Autocamping.

Spektakulär hingegen ist der eingezäunte und weitläufige französische Garten mit seltenen Baumarten, einer Orangerie und dem monumentalen Gebäude des barocken Jossauer Klosters. Das ausgeklügelte Gebäude ist eigentlich ein Kalender des Architekten, der 365 Fenster, 12 Schornsteine ​​und 4 Eingänge (die die Jahreszeiten symbolisieren) implementiert hatte. Das Wahrzeichen des Kloster ist die einzigartige Barockkirche St. Johannes der Täufer. Sehr wertvoll ist auch die Klosterbibliothek, die jedoch nur in Ausnahmefällen zugänglich ist. Weitere Informationen zur kommentierten Führung durch das Klostergebäude, den Garten und die Bibliothek findest du auf der Website der Abtei.


Dienstleistungen in der Umgebung

Restaurant Skala, Námestie sv. Floriána 257/3, 044 23 Jasov

Restaurant Starý Mlyn, Mlynská 627/5, 044 23 Jasov (150 metrov od Jasovskej jaskyne)

Autocamping Jasov mit Restaurant, Podzámok, 044 23 Jasov