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Mit einem Schiffskoffer über den Tajch zum Weltkurort

Smolnícky Tajch, Štós

Brauchst du dich richtig abzukühlen oder eher auf höchste Betriebstemperatur aufzuheizen? Reichen Sonne und Wasser aus oder sind modernste Technologien der Balneotherapie erforderlich? Selbst den höchsten Ansprüchen wird ein Ausflug zu einem Teich gerecht, voller nassen Wassers und einer Luftqualität, die in unserem Land ihresgleichen sucht. Aus der Kälte flieht man in die Wärme, aus einem ausgedörrten und aufgeheizten Ort wiederum in angenehme Kühle und eine Luft reich an Feuchtigkeit. Eine Inspiration könnte die Reise nach Úhorná sein. Nicht nur zu dem gewellten kühlen Wasserspiegel des hiesigen Teichs, sondern auch zum Charme einer Bergbausiedlung und eines Marienwallfahrtsortes. Eine Kapelle duckt sich dort am Fuße des Bergrückens des Gebirges Volovské vrchy und Anfang August versammeln sich seit mehr als 200 Jahren Pilger aus der ganzen Slowakei in dieser Kapelle oberhalb des Dorfes. Obwohl wir zu dieser Zeit über den Schnee nicht einmal nachdenken, geschieht dies genau am Fest Maria zum Schnee. In der Nähe der gleichnamigen Kapelle entspringt vermeintlich heilendes Wasser, das viele Wunder bewirkt haben soll.

Auf halbem Weg zwischen der Kapelle und dem Dorf liegt der See Úhorná, auch Smolnícky Tajch genannt, der vom Smolnícky-Bach gespeist wird. Der See ist ein beliebter Rastplatz für Anwohner und Bewohner der Wochenendhäuser. In den letzten Jahren wird er jedoch von Tagesausflüglern aus der gesamten Ostslowakei, aber auch von Urlaubern, die ihre Erholungszeit im Osten mit Vorliebe für abgelegene Orte verbringen, aufgesucht. Es ist ein beliebter Ort zum Entspannen, Baden, Bootfahren, Angeln oder auch ein angenehmer Zwischenstopp zum Ausruhen für Wanderer und Radfahrer. Das klare Wasser des Sees, umgeben von dichten Fichtenwäldern, ist Heimat für Wasservögel, Fische und Krebse. Am See befindet sich ein renoviertes Bootshaus, wo man ein Boot oder Kajak mieten kann. Der See entstand ursprünglich als Grubenbau – sog. Tajch, der Teil des Wasserwirtschaftssystems der Gruben von Smolník war und ein beachtenswertes Zeugnis der technischen Reife des hiesigen Bergbaus ist. Er gehört zu den ältesten Wasserbauten (1768) in der Ostslowakei. Unter dem See verläuft ein 35 m langer Stollen. Unter anderem sammelte der Tajch auch Regenwasser von den umliegenden Hügeln, wodurch häufige Hochwasser und Überschwemmungen der Bergwerke verhindert werden konnten. Der aufgeschüttete Damm ist 190 Meter lang und 16 Meter hoch.

Tipps für Ausflüge in der Umgebung

Über das Leben der Einwohner des Tals Smolnícka dolina in der Vergangenheit erfährt man mehr in der nahe gelegenen Gemeinde Smolnícka Huta, wo im Gebäude des Gemeindeamtes ein Raum der Traditionen – sog. Heimatstube – eingerichtet ist. Die Lokalpatriotin Blanka Čechová stellt gesammelte historische Fotografien und verschiedene Gebrauchsgegenstände aus, sowohl zur Bewunderung als auch zur Belehrung. Zu den ältesten Ausstellungsstücken zählen beispielsweise ein Schiffskoffer, der mit seinem Besitzer bis nach Amerika gereist ist, ein besticktes Kirchengewand, eine Nähmaschine oder Leckereien aus der Speisekammer. In der Abteilung, die dem Bergbau gewidmet ist, werden typische Kleidung und Werkzeuge der Bergleute noch vor der Elektrifizierung der Bergwerke gezeigt. Ein Teil der Heimatstube ist auch der ehemaligen Tabakfabrik im nahe gelegenen Smolník gewidmet, die bis zu ihrer Schließung handgefertigte Weltklasse-Zigarren aus Tabakblättern aus Java, Indonesien produzierte. Die Fabrik wurde 1872 gegründet und 2008 endgültig geschlossen. Zur Zeit der größten Produktion waren hier bis zu 800 Menschen beschäftigt. Die Fabrik war die einzige in Europa, in der die Zigarren von Hand, d. h. mit alter Technik, gerollt wurden.

Wenn du dich auf den Weg über den steilen Hügel südwärts von Smolník aufmachst, denk zunächst ans Essen und das dazu benötigte Besteck. Mindestens einmal im Leben mussten die Hände eines jeden Hungrigen das ruhmreiche Besteck berührt haben, das nahe der Heilbäder in Štós hergestellt wurde. Genau dorthin sollen die nächsten Schritte des Entdeckers der weltlichsten Region, und zwar der von Košice, führen. Obwohl die Heilbäder keine umfassenden historischen Bauwerke zu bieten haben, sind sie auf jeden Fall einen Besuch und vor allem einen erholsamen Spaziergang wert. Je mehr du davon absolvierst, desto besser sind deine Chancen, Krankheiten zu vermeiden. Der Kurort ist nicht allzu alt, er hat eine über 130-jährige Geschichte und verdankt seine Entstehung dem lokalen Bergbau und dem Schmiedehandwerk. Die forcierte Kolonisierung brachte bereits im Mittelalter viele Einwohner deutscher und polnischer Herkunft in die Gegend. Deren handwerkliches Geschick, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde, führte 1803 zur Gründung der SANDRIK-Fabrik, der ersten, in der Messer hergestellt wurden. Als Messermeister arbeitete hier auch ein gewisser Róbert Komporday, der die wohltuende Wirkung der Hydrotherapie kannte und die Idee für den Bau eines Kurorts vorlegte. Auf seine Initiative hin versammelten sich im März 1881 angesehene Bürger der Stadt Štós, erwogen gemeinsam die Gründung eines Kurortes und eröffneten 1883 die erste Kursaison. Die Kurbäder von Štós wurden nach 1888 noch prominenter, als dort der Arzt und königlicher Berater Dr. Dezider Czirfusz tätig war, dessen großer Kundenkreis den Bau neuer Objekte erforderte. Die Villa Mária (heute Villa Bratislava), Villa Hungaria, Villa von Dr. Czirfusz, Villa Tatra, ein Tanzsaal und auch weitere Gebäude wurden errichtet.

Der Kurort wurde von vielen berühmten Persönlichkeiten, Künstlern, Schriftstellern und Politikern, sogar dem Präsidenten der Tschechoslowakei Eduard Beneš, Vlado Clementis, Karel Hašler oder Laco Novomeský, der hier das Gedicht „Unter der Tanne“ (slow. Pod jedľou) schrieb, besucht. Hier gab es die erste finnische Sauna auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei. Der Kurpark ist ein nationales Kulturdenkmal, in dem mehr als 200 Arten seltener Bäume und Pflanzen wachsen (Mammutbäume, Kanadischer Ahorn, Rhododendren und Azaleen). Die Architektur des Parks runden Wasserelemente (Kaskaden, Bach, Fontänen, Teiche) sowie eine Außengalerie mit Werken des akademischen Bildhauers Vojtech Löffler, der im Kurbad künstlerisch tätig war, ab. Heute ist die Anlage in erster Linie ein Luftkurort und bietet unter anderem auch Speläotherapie zur Behandlung der Atemwege in der Jossauer Höhle an. Die natürliche Heilquelle des Kurortes sind äußerst optimale klimatische Bedingungen, das Subgebirgs- bis Gebirgsklima, die spezifische Höhenlage (650 m über dem Meeresspiegel), die Umgebung der Mischwälder mit Nadel- und Laubbäumen sowie geeignete Windströmungen. Es tut ausgesprochen gut, sich ein Inhalationsbad in den Tannenwäldern rund um Štós, einen Spaziergang um die Quelle oder einen atemberaubenden Panoramablick auf Smolník vom Gipfel Štósky vrch zu gönnen. Für Pilzliebhaber sind die zweite Sommerhälfte und der Herbst Garantie für einen vollen Korb, etwa bei einem Spaziergang von Štós nach Smolník.

Im Kurort besteht die Möglichkeit zu kleiner Erfrischung, Mahlzeiten und bescheidenen kulturellen und sportlichen Aktivitäten. Informationen zu den angebotenen Dienstleistungen, Verleihstellen oder Anwendungen für Nicht-Gäste des Kurbads findest du auf der Website.


Dienstleistungen in der Umgebung

Restaurant Alžbetin dom, Smolník

Restaurant u Vodnára, 389, Smolník 055 66

Restaurant Zlatý orol, 05563, 055 63 Helcmanovce

Restaurant Hubert, Štós – kúpele 235, 044 26 Štós