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Badewannen, die in die Luft flogen

Heilbad Rudník

Relikte gleich welcher Art ziehen seit jeher schon Aufmerksamkeit auf sich. Heute umso mehr, und es muss nicht unbedingt Urbex sein, mit einer adrenalingeladenen Besichtigung verfallener Gebäude, Minen oder anderer technischer Anlagen. Einen echten Touristen lässt der Besuch eines Ortes, an dem vor einiger Zeit noch das Leben pulsierte, sicherlich nicht kalt. Solche Orte können auch unzählige Kurorte und Heilbäder sein, von denen in der Slowakei im vergangenen Jahrhundert mehr als genug niedergegangen sind. Die Überreste des Heilbads in Rudník können damit auch eine geeignete Inspiration für einen Ausflug in seine Umgebung sein.

Die ersten Informationen über das Heilbad stammen aus dem Jahr 1762 vom Arzt Heinrik Mayer. Die Goldenen Mineralbäder von Rudník (im Volksmund Gold Baad genannt) ließ Ende des 17. Jahrhunderts die Jossauer Abtei unter Propst Ondrej Sauber aufgrund der heilenden Eigenschaften des dortigen Wassers erbauen. Sie befanden sich etwa 3 km nordwestlich der Gemeinde Rudník und etwa 1 km östlich des massiven Bergs Kobylia hora. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren sie als kalte Wannenbäder in Betrieb, in denen Mineralwasser aus der nahe gelegenen Quelle zur Behandlung von Rheuma-, Bewegungserkrankungen und Asthma genutzt wurde. Ihren Niedergang erlebten sie am Ende des Zweiten Weltkriegs, als die Pfeilkreuzler unter Führung von Ferenc Szálasi, die sog. Nyilasok, darin Munitionsdepots errichteten. Im Zuge der Befreiung sprengten Partisanen die Munitionslager, was auch zur endgültigen Zerstörung der Bäder führte, von denen nur kümmerliche Mauerreste übrig blieben. Auf einer Wiese inmitten eines Eichenwaldes nahe dem ehemaligen Kurort findet und entdeckt man heute die anmutige Barockkirche St. Anna mit einer Quelle, die von einer Statue des Hl. Johannes von Nepomuk bewacht wird.

Tipps für Ausflüge in der Umgebung

Die gemauerte Kirche in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Heilbäder ist ein landschaftsprägendes Element des gesamten Gegend. Sie wurde 20 Jahre lang (1750-1770) an der Stelle einer Holzkapelle und auf Initiative des Abtes von Jasov gebaut. Dieser Ort wurde nicht zufällig gewählt, der Grund war die Heilquelle St. Anna, mit gesundheitsfördernden Wirkung sowohl für den Körper als auch die Seele. In der Kirche wurden nach und nach Altäre der Hl. Anna, der Schmerzensmutter, des Hl. Norbert und Johannes von Nepomuk im Rokoko-Stil aufgestellt. Aus der Wallfahrtskirche wurde später eine Kurortkirche für den Bedarf von Klientel und Mitarbeitern. In der Nähe befindet sich auch die Wanderhütte Kamenná chata (dt. Steinhütte), die in der Vergangenheit als Haus des Kösters und des hiesigen Forstverwalters diente.

Der Wallfahrtsort erwacht heutzutage nur sporadisch zum Leben, jedoch regelmäßig jeweils am Wochenende nach dem 26. Juli zum Fest der Hl. Anna. Eine Legende erzählt von einem Vater, der in drei Nächten im Traum dazu angestiftet wurde, ein bestimmtes Gemälde aus der Kirche von Gelnica zu stehlen, das seine geisteskranke Tochter heilen sollte. Schließlich stahl er in seiner Verzweiflung das Gemälde aus Gelnica. Jedoch war er überrascht, als er sah, dass das gestohlene Gemäldes ein Bildnis der Frau war, die ihm im Traum erschien. Erst später erfuhr er, dass es die Hl. Anna war, die seine besessene Tochter geheilt hatte. Der Vater verlor das Gemälde schließlich, doch einige Tage später wurde es, befestigt an einem Baumstamm, von einem Hirten entdeckt. Also baute der Vater, erfüllt mit Glück über die Genesung seiner Tochter und den Fund des Heiligenbildes, an dieser Stelle eine Holzkirche. Die Bedeutung der Kirche wurde später auch durch päpstliche Bulle bestätigt.

Zu diesem Ausflug nimmt man in Košice am besten die Ausfahrt durch die KVP-Siedlung in Richtung Nižný Klatov und Hýľov und folgt der Straße für ca. 25 km. Auf halbem Weg zwischen Hýľov und Zlatá Idka biegst du links ab, in Richtung Rudník. Auf dem Höhepunkt der Straße, wo man den Bergkamm passiert, befindet sich ein Parkplatz und das Wanderschild “Sedlo Podkova” (525 m über dem Meeresspiegel). Vom Podkova-Sattel muss man noch 170 Meter dem grünen Wanderwegs folgen.


Dienstleistungen in der Umgebung

Restaurant Skala, Námestie sv. Floriána 257/ 3, Jasov

Bio Hotel & Wellness Zlatý Hýľ, Hýľov 157, 044 12 Hýľov

Café Espresso na ihrisku, Brezová 20, 044 24 Poproč