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Lagune mit süßem Meeresaroma

Burg und See Vinné

Der Wunsch nach Meeresbrise, sonnigen Stränden und guter Gesellschaft hat immer schon auch Festlandmenschen angelockt. Auch deshalb bauten unternehmungslustige Slowaken ein Meer. Und zwar nicht irgendeins, sondern gleich ein Sempliner Meer. Die künstliche, als Hochwasserschutz angelegte Wasserfläche ist so groß, dass sie Zemplínská šírava (dt. Sempliner Weite) benannt wurde. Es ist ein bemerkenswerter Ort, der einst im gesamten Ostblock als Slowakisches Meer bekannt war. Hier war es immer warm, billig und voller Leben. Wärmeliebende Touristen aus Ostdeutschland, Polen und der Tschechoslowakei kamen Jahr für Jahr in langen Kolonnen mit Zweitaktmotoren hierher. Die Ungarn hatten ihren Balaton, die Slowaken Šírava. Im Schatten des ostslowakischen Meeres wurde von den Genießern aber damals schon auch die nahe gelegene Gemeinde Vinné mit dem gleichnamigen und überdurchschnittlich warmen Natursee aufgesucht, der in einer malerischen Umgebung dichter Wälder unter den Ruinen einer mittelalterlichen Burg liegt. Gespeist vom Wasser, das im Vihorlat-Gebirge entspringt, bietet es ideale Möglichkeiten für ausgezeichnete Erholung und Unterkunfts- oder Verpflegungsdienstleistungen für weniger Anspruchsvolle. Mit Blick auf den See und angenehmer Gastronomie überrascht der Hotelstrand des Hotels Vinnay mit Bowling und einem Wellness-Pool, das seine Dienstleistungen auch außerhalb der Sommersaison anbietet.

Die Gemeinde und der See werden von einer majestätischen Burg bewacht, die über 700 Jahre alt ist. Bereits 1312 wurde sie von den Söhnen des Paladins Omodej während des Widerstands gegen den König Karl Robert beschädigt. Gebaut wurde sie neben den viereckigen Verteidigungstürmen auch mit einem Palast, einer Kapelle, einem Kerker und einem vierstöckigen, unterkellerten Turm. Später gingen die Burg und ihre Besitztümer in den Besitz der Sztárays, der berühmtesten Familie der Umgebung, über, die die Restaurierung der durch Kämpfe beschädigten Burg erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts vollenden konnte. Die Burg konnte jedoch der veralteten Technik, den Renovierungen und weiteren Angriffen der kaiserlichen Truppen nicht standhalten. Sie wurde auch von den Rebellen von Gabriel Bethlen und später von Georg Rákóczi besetzt. Die oft eroberte Burg verlor für die Monarchie ihre defensive Bedeutung, so dass sie nach der Niederschlagung des letzten antihabsburgischen Aufstands von Franz II. Rákóczi abgerissen und in eine Ruine verwandelt wurde. Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben ist längst in die Herrenhäuser und Wirtschaftshöfe in der Siedlung unterhalb der Burg verlagert worden, und daher musste die Burg noch bis 2011 auf ihre Restaurierung warten. Die Bürgervereinigung Semplin-Unger Burgstraße hat sich derer angenommen. Neben den Ergebnissen der Restaurierungsarbeiten lockt das mittelalterliche Bauwerk Touristen mit neuzeitlichen Traditionen der sommerlichen Burgspiele, zum Kennenlernen traditioneller Handwerke, aber auch mit funktionstüchtigen Nachbildungen eines alten Krans, eines Tretrads und eines Bankettsaals mit Wein von lokalen Winzern. Bemerkenswert ist, dass in der Burgruine eine intakte Rebe der seltenen Sorte Neuburg entdeckt wurde, deren Alter auf etwa 200 Jahre geschätzt wird.

TTipps für Ausflüge in der Umgebung

Für Liebhaber des Sonnenuntergangs und des Übergangs vom Licht in die Dunkelheit oder umgekehrt, empfiehlt sich als Bonus ein leichter Aufstieg über die Gemeinde Vinné zur Kirchenruine unterhalb des Hügels Senderov. Ein Ort mit wohltuender Therapiewirkung bietet einen geradezu ästhetischen Blick auf die Kirche aus dem 13. Jahrhundert und ihre Umgebung. Die Kirche geriet jahrhundertelang in Vergessenheit, sie wurde erst vom örtlichen Pfarrer Ján Bocskoros wiederentdeckt. Und obwohl bereits 1977 Forschungen darin stattfanden, verfielen die freigelegten Ruinen noch bis 2012. Die Stätte wird seitdem von Enthusiasten und Freiwilligen restauriert.

Sowohl Vinné als auch den See kann man gut mit Auto, Fahrrad oder Bus entdecken. Sie liegen 75 km von Košice entfernt, daher nimmt man am besten die Straße E50 nach Osten in Richtung Michalovce und biegt noch vor Zemplínská šírava links auf die Straße Nr. 19 ab. Ein blaues Wanderzeichen führt von der Gemeinde Vinné in etwa 55 Minuten zu den Ruinen der Burg Vinné. Vom See wiederum die gelbe Markierung, mit einem Rundgang durch die Umgebung, der eine gute Stunde dauert. Den Weg zur Kirche findest du HIER.


Dienstleistungen in der Umgebung

Hotel Vinnay

Pension Prameň