Burg oberhalb von Vinné
Die Burg oberhalb der Gemeinde Vinné war seit dem 14. Jahrhundert Zentrum des Adels von Michalovce. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1335 und spricht von der Teilung der Burg Michalovce zwischen den Adeligen der Stadt. Nach einer Beschreibung des Schriftstücks gehörten zur Burg ein altes Tor, ein Turm, ein Palast, die Kapelle der Hl. Margareta und das Haus von Laurentius, das sich außerhalb, jedoch in unmittelbarer Nähe der Burg befand. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, nach der Niederschlagung der Aufstände gegen die Habsburger, wurde die Burg aufgrund des Beschlusses des Kaisers und des ungarischen Landtags zerstört, um nicht zum Sitz der Rebellen zu werden. Heute hat die Festung teilweise erhaltene Renaissancegewölbe, Fenster- und Türöffnungen sowie Teile des ursprünglichen Verputzes. Auch Spuren von Kaminen oder Kellerräumen sind noch zu sehen. Man fand hier Münzen, Ringe, Schlüssel und reich verzierte Kacheln. Die Burg wird zurzeit von der Bürgerinitiative Semplin-Unger Burgstraße (slow. OZ Zemplínsko-užská hradná cesta) restauriert.
Zur Burg führen zwei Wege, entweder wählt man den Aufstieg vom Vinné-See oder einen kürzeren Weg, der aus der gleichnamigen Gemeinde Vinné führt. Die Burg befindet sich im Bezirk Michalovce und wurde auf einer vulkanischen Platte an den südlichen Ausläufern des Vihorlat-Gebirges erbaut.
In die Burg oberhalb der Gemeinde Vinné gelangt man über eine neue Holzbrücke, die nach traditioneller Art gebaut wurde, in der auch die gesamte Burg rekonstruiert wird bzw. wurde. Zur Rettung der Burg nutzt die Initiative traditionelle Erfindungen, darunter einen mittelalterlichen Tretkran. Nach dem Überqueren der Eingangsbrücke können Besucher den Führungsservice in Anspruch nehmen und sich über das aktuelle Geschehen auf der Burg informieren oder direkt zum nahe gelegenen Informationszentrum gehen. Der bei neueren archäologischen Forschungen entdeckte Palast und seine Mauer dienen als Galerie zur Orientierung in der Geschichte der Burg und der gesamten Umgebung. Im Hauptmannshaus (früher Kommandant der Burgwache) gibt es einen Laden mit Kleinkeramik, Salben, Kräutern, Sirupen und hausgemachten Marmeladen. Holzbänke und Rasenflächen laden zum Verweilen und Entspannen ein. Auch den Aussichtspunkt mit Blick auf die Ostslowakische Tiefebene sollte man sich nicht entgehen lassen. Selber ausprobieren kann man hier traditionelles Zimmermannshandwerk und andere mittelalterliche Handwerke.
In der Umgebung bietet es sich neben dem Vinné-See an, die Kirchenruine unterhalb des Hügels Senderov, den Gedenkraum von František Jozef Fuga (Mitgestalter des Designs der heutigen slowakischen Flagge) zu besuchen oder Stress abzubauen und seine Immunität beim "Waldbaden" am Vinné-See zu stärken.
