Nedotknuté tradície a remeslá
Handwerkshaus in Krásnohorská Dlhá Lúka
Handwerk in Gemer
In der Vergangenheit kam kein Haushalt ohne geschickte Handwerker aus. Die Dorfbewohner versorgten sich selbst und halfen sich gegenseitig. Im Laufe der Zeit gerieten viele Handwerke jedoch in Vergessenheit und wurden durch moderne Manufakturen und Fabriken ersetzt, die Produkte buchstäblich am Fließband produzieren. Ihnen fehlt Originalität, Einzigartigkeit, eine Idee. Und so würde es wohl jedem Handwerk ergehen, gäbe es nicht leidenschaftliche Menschen, die immer noch daran glauben, dass traditionelle Verfahren und ehrliche Handarbeit mehr zu bieten haben. Sie geben die Traditionen auch an die nächsten Generationen weiter. Solchen Handwerkern begegnet man auch in der Region Gemer in der Gemeinde Krásnohorská Dlhá Lúka, wo der Verein der Gemerer Handwerker gegründet und ein Handwerkshaus errichtet wurde. In seinen Räumlichkeiten findest du einen Ort, wo Produkte einzelner Handwerker präsentiert werden, und gleichzeitig einen Ort, an dem du einzelne Handwerke erlernen kannst. Ihr Wissen vermitteln dir handwerklich begabte Menschen, die die Traditionen ihrer Vorfahren ehren.
Im Handwerkshaus kannst du folgende Handwerke ausprobieren:
Flechten mit Maisstroh
Das Flechten mit Maisstroh war einst besonders in Gebieten mit guten Bedingungen für den Maisanbau weit verbreitet. In unserem Land war es hauptsächlich die Südslowakei. Erzeugnisse aus getrockneten Maisblättern dienten im Haushalt häufig als Gebrauchs- sowie Dekorationsgegenstände. Aus diesem leicht zugänglichen Material wurden Türmatten, Taschen, Babykörbchen, Hüte, Topfuntersetzer und sogar Schuhe hergestellt. Mit der Zeit bewegte man sich von den groben Formen hin zu den eher filigraneren, ästhetischeren. Farben und verschiedene Flechtmuster kamen hinzu. Und keine Sorge, wir haben die ikonischen Maisstrohpuppen nicht vergessen, die nicht nur bei uns, sondern auch im Ausland sehr populär sind. Früher spielten Kinder mit solchen Puppen, sie waren schlicht, weniger geschmückt. Heute werden sie häufig bei Tätigkeiten aus der traditionellen volkstümlichen Umgebung dargestellt, gekleidet in Trachten mit einfachen oder blau bedruckten Stoffen.
Korbflechten
Korbwaren dienten in der Regel zur Lagerung und zum Transport verschiedener Materialien und Lebensmittel. Sie waren ein wichtiger Bestandteil der Ausstattung eines jeden Bauernhofs, wurden aber auch von Handwerkern und Kaufleuten genutzt und durften auch in städtischen Haushalten nicht fehlen. Das Korbwarensortiment war vielfältig. Die Produkte bewahrten ihre technische und künstlerische Qualität, interessante Formen und ideenreiche Ausarbeitung. Am weitesten verbreitet waren Körbe mit verschiedenen Größen, Formen und Zwecken, hergestellt aus Weidengeflecht. Diese Produkte können wir heute noch bewundern. Es ist eines der ältesten Handwerke, das sich bis heute in unveränderter Form erhalten hat.
Töpferei
Aus Hand erfahrener Meister entstanden Tongegenstände für den praktischen Haushaltsbedarf. Ursprünglich wurden sie von Hand modelliert, später durch Einsatz der Töpferscheibe oder mithilfe von Formen geformt. Jede gute Hausfrau verfügte über ein Tonservice, das aufgrund der guten Verfügbarkeit und der weitgehenden Feuerbeständigkeit breite Verwendung fand. Heute können wir neben dem Tongeschirr auch verschiedene Dekorationsgegenstände bewundern, die mit Ornamenten und farbiger Glasur verziert sind. Die Herstellung wurde teilweise modernisiert, doch der Kontakt der Hände mit Ton bleibt bestehen.
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